Der Welsh Corgi
Ursprungsland: Grossbritannien
FCI-Gruppe 1, Hüte- und Treibhunde
Foto: Søren Wesseltoft, DK
Der Welsh Corgi stammt, wie sein Name es besagt, aus Wales und
gehört zu den ältesten Hunderassen Grossbritanniens, wobei
der Pembroke und Cardigan Corgi nach den früheren Grafschaften
Pembrokeshire und Cardiganshire benannt sind. Während
Jahrhunderten war der Corgi der Hüte- und Treibhund der
walisischen Bauern. Er bewachte Haus und Hof und war unentbehrlich,
wenn es galt, die Viehherden auf die Weide und auf die Märkte zu
treiben.
Die eigentliche Bedeutung des Wortes Corgi ist laut Clifford L.B.
Hubbard Gebrauchshund, Cur ci, und nicht wie oft angenommen Zwerghund,
Cor ci. Im alten Wales unterscheidete man zwischen Haushund, Wachhund
und Hüte- und Treibhund und ein guter Treibhund war gemäss
Gesetz soviel wert wie ein Ochse. Der Corgi war in Wales auch unter dem
Namen Ci Sodli, auf Englisch Heeler, bekannt. Dieser Name beschreibt
seine Art das Vieh zu treiben, indem er es in die Fersen schnappt. Die
korrekte Mehrzahlform von Corgi ist übrigens Corgwn, aber das im
englischen Sprachgebiet geläufige Corgis ist heute allgemein
üblich.
Die ersten Corgis wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts auf
landwirtschaftlichen Ausstellungen gezeigt. Damals waren sie als Cur
oder Heeler klassifiziert. Erst 1925 gab es eine offizielle Klasse
für Corgis. Im gleichen Jahr wurden der Pembroke und der Cardigan
Corgi erstmals vom englischen Kennel Club als eine Rasse unter Welsh
Corgi registriert, obwohl sie einen völlig verschiedenen
geschichtlichen Hintergrund haben. Damals, wie auch schon früher,
kam es gelegentlich zu Kreuzungen zwischen den beiden Rassen. Seit 1934
werden Pembroke und Cardigan als zwei selbständige Rassen
anerkannt und dürfen nicht mehr miteinander gepaart werden.
Die Unterschiede zwischen Pembroke und
Cardigan sind in den einzelnen
Rasseporträts beschrieben.
Corgis sind grosse Hunde in praktischem Format. Sie sind intelligent,
wachsam, lebhaft, robust und ausdauernd. Normalerweise haben sie wenig
Jagdtrieb, ihr Treibinstinkt ist aber immer noch mehr oder weniger
ausgeprägt vorhanden. Sie sind vielseitig und sehr
anpassungsfähig. Sie fühlen sich sowohl bei Familien mit
Kindern wie Alleinstehenden, in der Stadt oder auf dem Land wohl.
Corgis sind auch für verschiedene Arten von Hundesport wie
Agility, Fährtenarbeit oder Obedience bestens geeignet. Als
selbstbewusster, ehemaliger Gebrauchshund braucht der Corgi eine
konsequente aber liebevolle Erziehung und trotz seinen kurzen Beinen
benötigt er recht viel Bewegung, um sich in Form zu halten. Er
eignet sich nicht für Zwingerhaltung.
Siehe auch Corgi
Charakter
Mit ihrem kurzen oder mittellangen Haarkleid sind Corgis pflegeleicht;
regelmässiges Bürsten genügt in der Regel. Sie wechseln
jedoch ein bis zweimal im Jahr das Haarkleid, wobei sie recht viel
Haare verlieren können. Corgis haben meistens einen guten Appetit,
man muss daher auf ihr Gewicht achten. Sie sind gesund und wenig
anfällig für Krankheiten. Im Gegenteil haben sie eine hohe
Lebenserwartung. 14 Jahre und mehr sind besonders beim Pembroke keine
Seltenheit.
Als Lieblingshund der englischen Königin Elizabeth II ist der
Pembroke der bekanntere und beliebtere der beiden Rassen.
Literaturnachweis:
W. Lloyd-Thomas. 1935.
Clifford L.D. Hubbard. 1952.
©Anita Nordlunde
12.08.2013