Schokolade - aufgepasst!
Nach einem Vorfall an Ostern 2009 soll wieder einmal daran
erinnert werden, dass Schokolade Gift für Hunde ist.
Maïte von Christa Weber übergab sich eines Morgens
zweimal, wirkte jedoch völlig normal und gesund, so dass
Christa sich keine grossen Gedanken darüber machte. Im
Laufe des Tages drehte sie dann aber immer mehr auf. Die
13½-jährige Hündin, die etwas an Arthrose
leidet und nicht mehr die schnellste ist, rannte die Treppen
rauf und runter, spurtete im Garten herum und markierte
überall. Sie schien völlig ausser Rand und Band und
auch während der Nacht hörte Christa wie immer wieder
die Hundeluke klapperte. Neugierig stand sie auf und
beobachtete, wie Mäité im Garten herumrannte und
dauernd markierte, obwohl sie schon seit Jahren kastriert ist.
Am nächsten Tag ging es im gleichen Stil weiter. Und
plötzlich erinnerte sich Christa, dass Maïte sich in
ihrer Jugend schon einmal so merkwürdig benommen hatte.
Sie musste Schokolade gefressen haben. Christa begab sich ins
Zimmer ihres Sohnes und fand ein kleines Glöckchen auf dem
Fussboden, aber keinen dazu gehörenden Goldhasen. Sie
fragte ihren Sohn, ob er einen Schokohasen gegessen habe. Ja,
er habe aber nur die Ohren abgebissen und wisse nicht, wo der
Rest geblieben sei. Das war jetzt klar. Maïté, die
ca. 11 kg wiegt, hatte rund 150 g des Hasen verzehrt.
Kakaoprodukte enthalten Theobromin (ein Koffein ähnlicher
Stoff) und die tödliche Dosis an reinem Theobromin wird
für den Hund mit 100-200 mg/kg angegeben, das heisst, dass
ca. 3 Tafeln Vollmilchschokolade oder eine Tafel
Zartbitterschokolade einen 10-15 kg schweren Hund töten
können.
Die Hunde zeigen 4-12 Stunden nach der Aufnahme Erbrechen und
Durchfall, im weiteren Verlauf Erregung, Zittern,
Muskelkrämpfe, Lähmung der Hinterhand, Delirium und
plötzlichen Tod durch Herzversagen. Hunde, die an
Epilepsie leiden, können auf geringe Dosen von Theobromin
mit Anfällen reagieren.
Für Hunde nicht geeignet
Glücklicherweise war der von Maïte verzehrte Hase aus
heller Schokolade, die weniger Theobromin enthält als
dunkle Schokolade mit höherem Kakaoanteil. Der Tierarzt
meinte, Christa solle dafür sorgen, dass Maïté
genug zu trinken habe und ihr während den nächsten
zwei Tagen weniger zu fressen geben. Gegen 18 Uhr klappte
Maïté plötzlich zusammen und fiel mitten auf
dem Stubenboden in einen tiefen Schlaf, aus dem sie erst am
nächsten Tag erwachte. Sie war wieder normal, einzig ein
leichtes Hinken zeugte von ihrer Hyperaktivität
während den vergangenen 24 Stunden.
Mir wird ganz mulmig zumute, wenn ich daran denke, dass unser
Dandy vor vielen Jahren ebenfalls an Ostern in einem
unbewachten Augenblick fünf (!) gefüllte
Schokoladeeier verzehrte, glücklicherweise ohne Schaden zu
nehmen.
Die eigens für Hunde hergestellten Chokoladehäppchen
enthalten nur sehr geringe Mengen an Theobromin.
ANo
Corgi News, August 2009
12.05.2010
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