DookieEs war im Juli 1933, dass König George VI - damals Herzog von York - bei Viscount Weymouth einen Pembroke Corgi sah. Seine Majestät war von der kleinen Hündin, Rozavel Prima, mit ihrem herrlichen Repertoire an Kunststücken und ihrem gewinnenden Wesen so entzückt, dass er beschloss, für Prinzessin Elizabeth einen Welpen zu kaufen. Unter drei drolligen Welpen fiel die Wahl auf den Rüden Rozavel Golden Eagle, hauptsächlich weil er eine etwas längere Rute hatte als die beiden anderen. Die Königin hatte nämlich den Wunsch geäussert: "Ich möchte, dass er etwas zum wedeln hat, denn sonst wissen wir nicht, ob er sich freut oder nicht". Der kleine Corgi war leuchtend rot und seine Abstammung war so vornehm wie es seiner Bestimmung entsprach. Sein Vater war Ch. Crymmych President und seine Mutter Ch. Golden Girl.Dookie mit seinen Eltern Die Leute fragen sich manchmal, wie er zu seinem Namen "Dookie" kam. Als er zum Spielkameraden für Prinzessin Elizabeth ausgewählt wurde, war er so klein, dass er noch keinen eigenen Rufnamen hatte. Die königliche Familie beabsichtigte, in absehbarer Zeit nach Windsor zu ziehen und war der Meinung, es sei besser, den Welpen auf dem Land an sein neues Zuhause zu gewöhnen anstatt ihn sofort nach London zu bringen. Darum kehrte er für ein paar Wochen zu seiner Züchterin Thelma Gray zurück. Als er wieder bei seinem Rudel war, behauptete das Zwingerpersonal, dass er so selbstzufrieden und stolz auf die Ehre war, die ihm und seiner Rasse erwiesen wurde, dass er ab sofort nicht länger vom gleichen Futternapf wie die anderen Welpen fressen wollte! Diese Anekdote wurde nie bestätigt, aber alle amüsierten sich darüber, und der kleine Welpe wurde fortan "the Duke" (der Herzog) genannt. Dieser Name wurde nach und nach auf "Dukie" gekürzt und schliesslich wurde im Yorkshire-Dialekt des Tierpflegers "Dookie" daraus. Am Tag als er seinen neuen Besitzern übergeben werden sollte, erkundigte sich der König nach seinem Rufnamen. Es war mit einiger Verlegenheit, dass die Antwort "Er hört auf den Namen Dookie" und die Erklärung dazu gegeben wurde. Seine Mäjestät fand diese Geschichte sehr lustig und beschloss auf der Stelle, den Namen beizubehalten. So kam es, dass ein kleiner Corgi mit dem noblen Namen Rozavel Golden Eagle fast auf der ganzen Welt als "Dookie" berühmt wurde. Dookie war Gegenstand vieler Artikel in der Presse und Fotos von ihm erschienen in allen führenden Zeitungen. Dadurch erhielten die Corgis sehr viel Publizität. Allerdings herrschte unter den Journalisten grosse Verwirrung mit Bezug auf seine Rasse. Er wurde als Labradorwelpe, als Welsh Sheepdog und vor allem als Welsh Terrier beschrieben, aber mit der Zeit verstanden die Leute, dass es sich bei dem kleinen roten Hund um einen Pembroke Corgi handelte, und das Resultat war eine noch nie da gewesene Nachfrage nach Corgis. Züchter, die früher froh waren, wenn sie ihre Welpen für wenige Shilling verkaufen konnten, fanden nun Kunden, die mehrere Pfund bezahlten. Kurz, die Corgis waren gekommen, um zu bleiben. Dookie hatte all den üblichen Charme eines Corgis. Er hatte ein prima Wesen, war intelligent und von jener grossen Hingabe seinen Besitzern gegenüber, welche die Rasse so liebenswert macht. Prinzessin Elizabeth war sehr stolz auf die verschiedenen Kunststücke, die sie Dookie beigebracht hatte, z.B. Bockspringen über den Rücken ihrer Schwester Prinzessin Margaret Rose, und andere Nummern, die er für ein Stück Schokoladekuchen, für welchen er eine besondere Vorliebe hatte, zum Besten gab. Prinzessin Elizabeth mit Jane (links) und Dookie Foto: Studio Elisa, 1936. Der König und die Königin hatten Dookie so sehr ins Herz geschlossen, dass sie sich drei Jahre später entschlossen, noch einen Corgi zu kaufen, und bald hatte Dookie eine Gefährtin namens Rozavel Lady Jane. Ihre Eltern waren Ch. Crymmich President und Pippin of Cogges. Zwei Jahre später hatte Jane einen sehr schönen Wurf typischer, dunkelroter Welpen, aber nicht etwa mit Dookie, der wollte nichts mit Jane zu tun haben, sondern mit Thelma Grays Tafferteffy. Die Welpen wurden am Weihnachtsabend 1938 geboren und Prinzessin Elizabeth gab ihnen den Feiertagen entsprechende Namen. Die königliche Familie behielt zwei der Welpen, Crackers und Carol. Crackers entwickelte sich besonders gut und wurde auf Grund seines liebenswerten Wesens und attraktiven Äussern sehr geschätzt. Er wurde der besondere Liebling der Queen Mother und starb im Herbst 1953. Die Stühle auf Schloss Windsor weisen noch immer Spuren seiner Zähne auf, denn als Welpe nagte er mit Vorliebe an den Möbeln. Jane wurde 1944 im Windsor Park von einem Auto überfahren. Als Ersatz erhielt Prinzessin Elizabeth zu ihrem 18. Geburtstag am 21. April 1944 ihren ersten eigenen Corgi, die zwei Monate alte Susan (Hickathrift Pippa; Vater: Glamorous Knight). Susan war während 15 Jahren ihre treue Begleiterin und folgte ihr auf die Hochzeitsreise mit Prinz Philip. Die gegenwärtigen Corgis von Elizabeth II gehen fast ausnahmsweise auf Susan und ihren ersten Wurf von Ch. Rozavel Lucky Strike zurück.
Susan ist im Park von Schloss Sandringham begraben. Alle königlichen Corgis sind an jenem Ort begraben, wo sie gestorben sind. "Susan, 20.02.44-26.01.59, während fast 15 Jahren die treue Begleiterin der Königin." Nach Dookie's Tod - kurz nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs - zirkulierte ein Gedicht, das angeblich aus der Feder von Sir John Betjeman (1906-1984) stammt, einem populären britischen Dichter und Schriftsteller. Es handelt sich aber höchstwahrscheinlich um eine anonyme Parodie auf seinen Stil.
On the Death of Dookie, the Royal Corgi
Dear old Dookie! Now he's resting In his kennel in the sky. Times like these are rather testing: Dead dogs make one want to cry. Lively Corgi, I recall him Nipping at my ankle bone On that very special morning As I knelt before the throne. How he made the Palace brighter With his funny little ways. Once he ate a Bishop's mitre; Oh my word, what happy days. Now, alas, his bark is muzzled. All around is drear and glum. Unope'd stands the food once guzzled: Tins of Pal and cans of Chum. Royal servant, faithful fellow, Will we see his like again? Though the days are turning mellow We could still be in for rain. ANo 22.05.2011 |