Nachruf von Simon Parsons in Dog World 13.08.2014
Leila Moore,
Züchterin eines ganz bestimmten Pembroke Typs während
mehr als 60 Jahren, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Viele
Jahre war sie bei schlechter Gesundheit und zum Zeitpunkt ihres
Todes hatte sie mehrere Wochen im Spital verbracht.
Als junge Frau in den 50er Jahren begann sie sich für Ausstellungen zu interessieren und obwohl sie keine besondere Verbindung zur Show-Szene hatte, entschloss sie sich, mit Pembroke Corgis erfolgreich zu werden, einer der damals populärsten Rassen.
Ihre erste Pembroke Hündin kam von Nan Butlers Wey Zwinger. Sie war von gutem Typ aber eine schlechte Zuchthündin. Die nächste Anschaffung von einem anderen Zwinger entwickelte sich leider nicht wie erhofft und hatte jeden erdenklichen Fehler.
Dann sah sie die Anzeige eines im Vereinigten Königreich äusserst seltenen Wurfs, der von dem sensationellen jungen Champion Lees Symphony stammte, bevor er nach Amerika exportiert wurde. Züchterin des Wurfs war Bunny Thornycroft, die einen Rüdenwelpen behielt, Ch Maracas Masterpiece, ein damals bedeutender Zuchtrüde. Lady Lloyd hatte die erste Wahl bei den Hündinnen und nahm gleich zwei mit, so dass Leila, als sie die Züchterin endlich besuchen konnte, nur noch eine Hündin zur Wahl hatte.
Dieser Welpe, Kaytop Maracas Mist, verhalf ihrer jungen Besitzerin schnell ganz nach oben und bis zur Crufts 1955 hatte sie bereits 2 CCs (CAC) gewonnen. Dort gab ihr die führende Züchterin Anne Biddlecombe (Teekay) das letzte CC für den Championtitel, und erkor sie zum BOB an Stelle des sensationellen Rüden Ch Zephyr of Brome.
Im Ehrenring, wo damals alle BOB Hunde gegeneinander konkurrierten, wählten die drei Richter Winnie Barber (die Mist das erste CC gegeben hatte), der Earl of Northesk und Tom Scott, Mist zum Reserve Best in Show des Tages, hinter April Proctors braunem Grosspudel.
Ch Kaytop Maracas Mist, geb. 14.07.1952
Am Tag darauf wählten der Vorsitzende des Kennel Clubs Alan Cecil-Wright und sein Stellvertreter Tom Roger Boulton den gesamt Best in Show und Reserve BIS und diese Titel gingen wiederum an das Paar vom Tag zuvor, den Pudel und den Pembroke.
Seither, 46 Jahre später, wurde nur noch einmal ein Pembroke Reserve BIS auf der Crufts, Ch Penliath Shooting Star, ein Nachfolger von Mist.
Mit Mists Sohn und Tochter, gepaart mit Cowfold, Lees und Stomerbanks Hunden, baute Leila langsam eine leicht erkennbare Linie eines Typs auf, welchen sie während den nächsten Jahrzenten beibehielt. Ihre Schwerpunkte waren ein klarer Umriss, gerade Rückenlinie, eine korrekte und starke Hinterhand, und Leila bestrebte sich, die kräftige rote Farbe zu bewahren, welche auch Mist zu Eigen war.
Leila war leider schon früh verwitwet und die Zahl der Ausstellungen, an denen sie teilnehmen konnte, war dadurch begrenzt, aber gegen Ende der 60er Jahre sprach es sich herum, dass der Kaytop Zwinger etwas ganz Besonderes hervorgebracht hatte.
Ich ging noch zur Schule, als ich begann, mich für die Rasse zu interessieren, und ich erinnere mich an die Aufregung, welche die aussergewöhnlichen Karriere von Ch Kaytop Marshall auslöste, einem charismatischen Showman von tiefroter Farbe und mit einer unglaublichen Ausstrahlung. Leila stellte ihn nur dreizehnmal aus und zwölfmal gewann er das CC und einmal das Reserve CC. Viere Jahre hintereinander, unter führenden Richtern, gewann er das CC auf der Crufts und wurde dort bei seinem letzten Auftritt in 1972 Sieger der Working Gruppe unter der Doyenne der Rasse, Thelma Gray.
Ch Kaytop Marshall, geb. 08.05.1967
Unter den Züchtern, die ihn als Deckrüden benutzten, war auch Königin Elizabeth II. Das Resultat war Windsor Loyal Subject, den die Königin Mrs Gray schenkte, die mit ihm 2 CCs gewann. Marshall zeugte vier UK Champions. Besonders in Kombination mit Hündinnen der Stormerbanks Linie, gewann er grossen Einfluss auf die Rasse. Seine Nachkommen und Kaytop Pembrokes allgemein erfreuten sich grosser Nachfrage, auch im Ausland.
Kaytop Fluttering Feather, geb. 15.05.1982, in die Schweiz exportiert
Leila selbst hatte eine hübsche sable Tochter von Marshall, Kaytop Sea Shell, mit der sie zweifellos mehr als 2 CCs hätte gewinnen können, wenn sie in der Lage gewesen wäre, auf mehr Ausstellungen zu gehen. Leila war immer wählerisch, wo sie ausstellte und selbst wenn sie einen Hund angemeldet hatte, stellte sie ihn nicht aus, wenn er nicht in absolut perfektem Haarkleid war.
Als Partner für ihre Nachkommen von Marshall wählte Leila Hunde von anderen Linien mit den Eigenschaften, die sie bewunderte. Sie liess sich nie im Geringsten beeinflussen von Mode, Glamour oder welcher Hund gerade auf Ausstellungen gewann. Jane Evans' Penmoel Hunde gefielen ihr und sie hatte einen Bruder des berühmten Penmoel Such Fun. Später brauchte sie die Linie meines Ch. Fitzdown Dorian of Deavitte.
Ch Kaytop Dancing Daffodil, geb. 10.12.1980
Die vielleicht am meisten bewunderte ihrer späteren Champions war Kaytop Dancing Daffodil, eine wunderschöne orangerote Hündin von grosser Klasse und Qualität, die etwas vom üblichen Kaytop Typ abwich. Ihr Sohn Ming war ein guter Zuchtrüde, der für die Verbreitung des Bobtail-Gens sorgte und später nach Kanada exportiert wurde.
Später kamen die beiden Schwestern vom traditionellen Kaytop Typ, Ch. Kaytop M'Lady Maranda und Ch. Kaytop Apricot Affair, sowie der Rüde Kaytop Dice of Rossacre, der unter Ally Boughton (Rossacre) den Championtitel errang und unter Derek Rayne Gruppensieger wurde.
Schliesslich benutzte Leila einen Hund, der von Louise Clark aus Amerika importiert wurde, und der Marshall weit vorne im Stammbaum hatte. Er zeugte ihren letzten Champion Kaytop Flare Of Orange, 11 Generationen nach Mist.
Leila Moore richtete auf der SWCK Klubschau in Niederbipp am 06.09.1981.
Gemeldet waren 3 Cardigans u. 37 Pembrokes.
Leila versorgte eine Reihe anderer Aussteller mit Zuchthunden und war Richterin auf Zertifikat-Ausstellungen und der Crufts.
Die Hunde waren bis zuletzt Leilas Leben und sie setzte sich voll und ganz für sie ein. Wir alle sollten den Familien Benson und Boughton dankbar sein, dass sie auf Leila aufpassten, als ihre Gesundheit nachliess, und auch dafür sorgten, dass ihre letzten Hunde einen guten Platz fanden.
Übersetzung: ANo mit freundlicher Genehmigung
17.08.2015
