Ein Corgi beim Zürcher Ferienpass-Kurs

In den Zürcher Frühlingsferienwochen organisierte das Schul- und Sportamt der Stadt Zürich viermal einen Ferienkurs, der zum Ziel hatte, den Kindern die Angst vor Hunden zu nehmen und ihnen diese näher zu bringen. An den vier Tagen waren total über 100 Kinder aus den Primarschulen dabei.

Da ich mit unserem Corgi Digsi im Hundezentrum Albisgüetli schon die Welpen- und Erziehungskurse besucht habe, wurde ich angefragt, ob ich an diesem Anlass teilnehmen möchte. Da ich dies als positive Erfahrung für Digsi und mich sah, sagte ich zu.

Am Morgen war Theorie angesagt. Ria Meier, ausgewiesene Welpenspielgruppen-Leiterin und Hundetrainerin, beantwortete Fragen rund ums Thema Hund. Auch die verschiedenen Körpersprachen des Hundes wurden erklärt.

Vor dem Mittagessen kamen jeweils sechs Hundebesitzer mit ihren Welpen. Dabei wurde gezeigt, wie eine Welpenspielgruppe durchgeführt wird. Dieser Teil liess manches Kinderherz höher schlagen. Viele der anwesenden Kinder wünschten sich nichts sehnlicher als einen Hund.


Vor der Mittagspause wurde ein kleiner Fragebogen verteilt, um das Gelernte noch zu vertiefen. Mäuschenstill, total konzentriert wurde an diesem Fragebogen gearbeitet. Nach dem Mittag kamen dann wir, d.h. sechs HundebesitzerInnen mit unseren Hunden: Lagotto, Flat Coated Retriever, Landseer, American Pit Bull, Weimaraner und als kleinster der Corgi.

Nach der Theorie die Praxis. Die Kinder lernten wie man sich verhält, wenn ein Hund auf einen los stürmt. Die insgesamt 26 Kinder spielen, lärmen, rennen herum und jetzt kommt ein Hund in die Gruppe. Ria Meier greift zur Hundepfeife, ein Pfiff, die Kinder werfen sich zu Boden und machen das "Päckli": Hände über dem Kopf zusammenschlagen und regunglos liegen bleiben. Die Kinder lassen sich beschnuppern und besabbern. Für einige war dies schon eine Mutprobe, vor allem wenn der Landseer oder der American Pit Bull durch die "Kinderpäckli" lief.


Nach diesem lehrreichen Abschnitt kam das Spielerische. Die Kinder hielten rundum an einer grossen blauen Blache fest, es wurde Wasser mit Wellengang simuliert. Digsi und ich gingen zusammen auf die Blache und die Kinder sorgten dafür, dass es immer mehr wogte. Danach krochen wir unter die Blache und die Kinder hatten ihre helle Freude, die Blache nach Digsi abzutasten und zu schauen, was der Hund unter der Blache macht. Aber auch diese schwierige Übung, die den Hund stark unter Druck setzt, war für Digsi kein Problem. Genauso wenig wie die Gasse durch 26 Paar Kinderbeine. Zuletzt durften sich die Kinder aussuchen, mit welchem Hund sie einen Parcours mit verschiedenen Aufgaben durchlaufen möchten. Digsi als kleinster Hund war immer der "jööh"-Hund und bei den ängstlichen Kindern sehr beliebt. Ein Mädchen konnte an den vorangegangenen Übungen nicht teilnehmen, weil es ihr aus lauter Angst vor Hunden ziemlich schlecht war. Dieses Mädchen entpuppte sich als wahre Hundeliebhaberin. Das Würstli gab sie nach einiger Zeit des Kennenlernens aus der Hand.


Es war toll zu erleben, wie Digsi mit diesen Kindern - es waren meistens fünf - über eine Sprungreihe fegte, mit jedem einzelnen und mit voller Aufmerksamtkeit, und danach das obligate Würstli entgegen nahm.

Dann war apportieren angesagt. Zuerst legten sie das Apportierholz in kurzer Entfernung hin. Da Digsi sehr gern und schnell apportiert, war die Distanz bei den letzten des Grüppchens fast der halbe Übungsplatz. Danach zwei Agility-Hindernisse, Slalom und Tunnel. Welch ein Staunen, dass ein so kleiner Hund so schnell durch den Slalom und den Tunnel flitzt.


Bei der Übung "voraussenden" hielt ein Kind Digsi am Halsband, während ein anderes in einiger Entfernung ein Würstli auf ein Tellerchen legte. Darauf schickte das erste Kind Digsi zum Tellerchen und zurück zum Ausgangspunkt. Meine Aufgabe bestand darin, Würstli in verschiedene Kinderhände zu verteilen.

Viel zu schnell war es 16 Uhr und der Ferienkurs ging dem Ende entgegen. Am Schluss gab's für Digsi viele Streicheleinheiten und hie und da ein Küsschen auf die Hundenase.

Als Abschluss erhielt jedes Kind ein persönliches Diplom für diesen lehrreichen Ferienkurstag. Nicht nur die Kinder haben viel von diesem Ferienkurs profitiert, auch für mich und Digsi waren diese vier Ferienkurstage sehr positiv und wir haben tolle Erfahrungen gemacht.

Das zeigt doch, was für ein fantastischer Familien- und Kinderhund der Corgi ist.

Jolanda Michel
Corgi News, August 2008

08.05.2010