Der Cardigan in Obedience
Der Cardigan ist ein richtiger Arbeitshund und es ist eine Freude, mit
ihm Obedience zu üben.
Die lange und nahe Beziehung des Cardigans im Dienst des Menschen
erzeugte einen Hund mit dem Wunsch zu gefallen und einer grossen
Lernbereitschaft. Junge Cardigans, ohne besonderes Training, lernen
rasch alltägliche Ausdrücke und reagieren bereitwillig auf
Erziehung für eigentliche Obedience. Man muss sich die generellen
Eigenschaften dieser Rasse vor Augen halten und nicht einen jeden
erzieherischen Ratschlag kritiklos befolgen. Der Cardigan Welsh Corgi
ist ein sehr eigenständiger und ergebener Hund. Sein ungebrochenes
Ego ist genau so entscheidend für sein Wohlbefinden wie die
Zuneigung und Anerkennung seines Besitzers. Denke daran bei der
Erziehung, mach es ihm einfach, dich richtig zu verstehen und deine
Wünsche zu erfüllen.
Versuche nicht, ihn mit Gewalt zu einer Übung zu zwingen, bestehe
aber auf Gehorsam. Der Cardigan möchte gefallen, er will nicht
gezwungen werden. Bringe ihn nicht vor anderen in Verlegenheit.
Der Cardigan lernt schnell und ist sehr bestrebt, sich dem Publikum
gegenüber von der guten Seite zu zeigen. Das Publikum kann aus
Hunden, Menschen oder beiden bestehen. Ungeachtet der Art des Publikums
wird der Cardigan sich Mühe geben, seine Sache gut zu machen und
vor anderen gelobt zu werden.
Der Cardigan folgt seinem Führer mit den Augen und dieser Umstand
macht das korrekte bei-Fuss-gehen leichter und die Befolgung der
Handzeichen bei Gebrauchsprüfungen präziser. Führer
anderer Rassen erkundigen sich oft, wie man den Cardigan zu diesem
ständigen Augenkontakt erzieht. Es ist angeboren, eine Eigenschaft
der Rasse. Es kann sogar vorkommen, dass der Hund den Augenkontakt
festhält, anstatt sich auf das Apportierholz oder die Handschuhe
zu konzentrieren; allerdings gehört ständige Aufmerksamkeit
zu den kleineren Problemen eines Hundeführers.
Ein "Plaudern" und Murmeln ist vielen Cardigans eigen. Das "Plaudern"
kann leise sein, fast wie Worte, oder ein verhaltenes "Wau!" als
Zeichen dafür, dass er ein Kommando verstanden hat oder über
ein Gerät/Hindernis oder die Position für die nächste
Übung im klaren ist. Bellen während Obedience kann oder kann
nicht vorkommen, sollte aber unterdrückt werden.
Alle Hunde brauchen Lob, Cardigans vielleicht mehr als andere Rassen.
Ein oder zwei Worte nach jeder Übung genügen knapp im
Obedience Ring. Aber während des Trainings kann der Hund nicht
genug Lob und Anerkennung bekommen. Lobe den Hund auf jede Art und
Weise und du wirst sehen, wie der Hund strahlt und sich noch mehr
anstrengt. Die doppelte Wirkung kann erzielt werden, wenn man den Hund
vor einem Publikum lobt. Wenn der Hund es während einer
Übungsstunde oder an einer Prüfung gut gemacht hat, dann
erzähle es nachher einem anderen Familienmitglied. Lass den
Betreffenden seiner Freude über die Leistung des Hundes Ausdruck
geben und dem Hund sein Erstaunen und seine Anerkennung mitteilen.
Die wenigsten Cardigans haben wohl die Möglichkeit, ihre
ursprüngliche Arbeit zu verrichten. Der Obedience Ring kann
dafür als Ersatz dienen und bietet dieser Rasse Gelegenheit, zu
gehorchen, mit Leistungen zu glänzen und Lob und Anerkennung zu
ernten. Cardigan Besitzer mit Interesse für Obedience sollten sich
eines oder mehrere gute Bücher über Obedience beschaffen und
wenn möglich einem guten Dressurverein beitreten.
Helen Cramer (Dorre Don Cardigans), USA
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Nachtrag von Ted Sprague, Obedience Präsident: Auch Fährtenarbeit fällt manchen Cardigans
natürlich. Eine steigende Anzahl hat mit grosser Begeisterung an
Fährtenprüfungen des American Kennel Clubs teilgenommen.
Übersetzung ANo
Corgi News, Juli 1999
02.06.2010